Sehenswertes

Der Grasbürger

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Der reiche Grassaufwuchs gab den Bürgern Randeraths einst ihren Namen. Die fruchtbaren Wurmniederungen in und um Randerath brachten alljährlich ertragreiche Gras- und Heuernten zur Versorgung der damals stattlichen Viehbestände in der Gegend um Randerath. Zahlreiche Bewohner des Ortes und der Umgebung waren beim Grasmähen und bei der Heuernte im Einsatz. Es war eine harte Arbeit, die über lange Zeit auch in Fronarbeit verrichtet wurde.
Und so kamen die an Gras und Weideflächen reichen Bürger zu ihrem Namen „Grasbürger“
Der Name Grasbürger erinnert also an die einst so harte Arbeit auf bäuerlichen Anwesen und an die zu Frondiensten verpflichteten Arbeiter in den Wurmniederungen um Randerath.
Es gibt aber darüber hinaus aus der Überlieferung noch eine andere Version der Namensdeutung: Als die ehemaligen Stadtmauern vor etwa 250 Jahren in Ihrer Bausubstanz permanent schlechter wurden und der Grasbewuchs auf der Mauerkrone sich immer weiter ausdehnte, nannte man die Einwohner Randeraths auch gerne Grasbürger. Die Befestigungsmauern konnten nicht mehr instand gehalten werden und wurden mehr und mehr dem Verfall und dem unvermeidbaren Abbruch preisgegeben. Und so sind die Bürger Randeraths innerhalb der grasbewachsenen Stadtmauern Randeraths vielleicht auch zu ihrem Namen gekommen.
Längst trägt auch die Randerather Karnevalsgesellschaft den Namen „Grasbürger“ und führt ein auf den Karneval bezogenes Porträt in ihren Wappen und auf den Karnevalsorden, allerdings mit einer witzigen Darstellung mit Narrenkappe.

Seit April 1999 ziert eine Bronzefigur des Grasbürgers den Randerather Marktplatz.

Die katholische Gemeinde

kircheDer Pfarrpatron der katholischen Pfarrgemeinde Randerath ist der hl. Lambertus, der mit dem hl. Willibrordus zuerst in dieser Gegend die christliche Lehre verkündigte. Dies läßt den Schluß zu, daß in Randerath schon im ausgehenden ersten Jahrtausend eine christliche Gemeinde mit einem eigenen Gotteshaus bestanden hat.

So ist auch im „Handbuch des Bistums Aachen„, nachzulesen: Eine Kirche wird in Randerath wohl schon gestanden haben, als Arnold I. von Randenrode 1138 Erzbischof v. Köln war.

Durch Kaiser Lothar wurde 1137 Propst Arnold v. Randerath zum Kölner Erzbischof ernannt (nachzulesen in lateinischer Schrift auf dem Fußboden im linken Kapellenumgang des Kölner Doms). Er war der Sohn eines Harper oder Hartbern (II.) von Randerode aus der Ehe mit einer Tochter Gerhards I. v. Heinsberg, des älteren Bruders Goswins I. v. Heinsberg

In seiner Eigenschaft als Erzbischof erbaute Arnold I. von Randerath die heute noch in ihren Ruinen erhaltene Burg auf dem Drachenfels bei Königswinter. Er war auch Vogt über die Benediktiner-Abtei Maria-Laach und besaß gute Verbindung zu den Äbten des Benediktinerklosters zum hl. Vitus in Mönchengladbach. – Medenbach im Sauerland erhob er zur Stadt mit eigenen Marktrechten.

antoniusDie zur Zeit der Kreuzzüge am Ende des Heerwegs von einem Jungritter von Randeroide zum Andenken an seine verstorbene Braut errichtete Antoniuskapelle mußte 1966 dem Straßenausbau weichen.

Die im 18. Jh. als Votivkapelle von Franz Josef Meyer errichtete St. Cornelius-Kapelle an der Feldstraße wurde 1880 der Kirche übereignet. Im zweiten Weltkrieg wurde sie total zerstört und nicht wieder aufgebaut. An ihrer Stelle befindet sich seit 1955 die Kapelle „Marienwinkel“.

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Die evangelische Gemeinde

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Die Anfänge der Reformation in Randerath beginnen 1525 mit dem Auftreten der sog. Wassenberger Prädikanten in hiesiger Gegend. Werner von Palant war Vogt in Wassenberg.Seine Prediger und deren Versammlungen schufen die Anfänge der späteren reformierten Gemeinde.

Die Gemeinde der evangelischen Kirche zu Randerath darf sich zu den ältesten im Jülicher Land zählen, wurde doch schon 1572 hier eine Synode abgehalten.

1717/18 errichtete die ev. Kirchengemeinde in der Asterstraße ihr neues Gotteshaus. Nach zwischenzeitlicher Beseitigung der Kriegsschäden wurden in der Zeit von 1957 bis 1961 Erneuerungen bzw. bauliche Erweiterungen vorgenommen. Umfangreichen Restaurierungsarbeiten mit Erneuerung des Innen- und Außenanstrichs sowie der Erneuerung des Glockenturmes fanden Ende 1996 statt.

Im Jahre 1982 entstand auf dem rückwärtigen Bereich des Kirchengeländes ein modernes Gemeindezentrum mit Jugendheim.

Die jüdische Gemeinde

In Randerath war lange Zeit eine Synagoge jüdische Gemeinde ansässig, die über ein eigenes Gotteshaus verfügte.

Ab dem Jahre 1790 war die Synagoge in der Asterstraße (späteres Anwesen einer Bäckerei, jetzt ein Blumenfachgeschäft). Die Schließung der Synagoge erfolgte im Jahre 1900, da die Gemeinde zu klein geworden war. Es lebten zu dieser Zeit jedoch noch Juden in Randerath. Der jüdische Friedhof blieb bis heute erhalten.

Am 10. November 1996 wurde in der Asterstraße eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Jüdische Gemeinde Randerath (1514 bis 1935 hier ansässig) und deren Synagoge unter großer Beteiligung der beiden Konfessionen, der Zivilbevölkerung und zahlreicher Mitglieder von Rat und Verwaltung der Stadt Heinsberg feierlich eingeweiht.

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