Burg & Markt

Die Burg

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Randerath wurde um das Jahr 900 auf Fundamenten römischer Gebäude oder Befestigungsanlagen errichtet. Sie wird erstmals 1157 in einer Urkunde erwähnt, war von einem Wassergraben umgeben, über den drei Zugbrücken führten und war ein reiner Verteidigungsbau.

Nach der Zerstörung von Stadt und Burg Randerath im Jahre 1542 bleibt die Burg allem
Anschein nach lange Zeit Ruine, denn 1609 erwähnt der berühmte evangelische Geistliche
Kaspar Sibelius, der von 1609 bis 1611 in Randerath tätig war, die Burg als Ruine. Ab
1656 wurde innerhalb der Burganlagen eine Glashütte betrieben.

Bei größeren Umbauarbeiten an der Burg von 1900 bis 1918 wurden viele tausend
Scherben gesichtet, darunter auch halbfertige Krüge. Es ist anzunehmen, daß in früherer
Zeit die Töpferei das am stärksten betriebene Gewerbe auf der Burg Randerath gewesen
ist.

Der Marktplatz

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Der Marktplatz ist seit jeher der Zentralbereich Randeraths. Sowohl in den ersten Jahren geschichtlicher Erwähnung als auch im Mittelalter hat der Marktplatz stets eine wichtige Rolle gespielt. Er befand sich innerhalb der Befestigungsanlagen, d. h. der Stadtmauern und stellte den vorgelagerten Platz der Randerather Burg dar. Auch heute noch prägt er das Ortsbild wesentlich und ist von denkmalgeschützten historischen Bauwerken umgeben.

Die Länge der Festungsanlage betrug vom Buschtor bis zum Feldtor 315 m; die Breite vom Astertor bis zur Festungsmauer 160 m. Die Befestigungsanlage war mit bis zu 10 m breiten Gräben, die von der Wurm gespeist wurden.
Das am Marktplatz befindliche Giebelhaus aus dem Jahre 1600 ist vermutlich das älteste noch erhaltene Haus in Randerath.

Innerhalb der Befestigungsanlagen befanden sich drei Tore: Buschtor, Feldtor und Astertor und eine kleine Pforte an der Klapperstraße. Die Stadtmauern waren 0,85 bis 2,00 m stark. Am stärksten war das Mauerwerk im Westen, diese Seite lag – wie die gefundenen Kugeln zeigten – am meisten unter Beschuß. In der Nordwestecke befand sich ein starker viereckiger Turm; in der Südwestecke, in der Nähe der Lederfabrik (in der Feldstraße) am früheren Feldtor liegen die Reste eines runden Turmes. Bei Straßen- und Kanalbauarbeiten im Jahre 1997 traten die mächtigen Fundamente der alten Stadtmauer zutage. Dabei wurden aus größerer Tiefe auch Pfähle aus Mooreiche entdeckt. Sie befanden sich unter dem Mauerwerk der alten Stadtmauer. Wegen des sumpfigen Untergrundes baute man die Mauer auf Eichenpfählen. Die Hohlräume zwischen den Pfählen wurden mit Reisig und Schilf ausgefüllt und darauf wurde das Mauerwerk errichtet. Die Pfähle waren ständig von Sumpf und nassem Erdreich umgeben, Sauerstoff gelangte nicht an sie heran, und so behielten sie ihre außergewöhnliche Festigkeit. Die säurehaltige Tonerde verlieh ihnen im Laufe der Zeit eine tiefschwarze Färbung. Einer dieser Pfähle konnte 1997 ausgegraben werden und steht der Nachwelt als Anschauungsgegenstand zur Verfügung. Er befindet sich in einer Vitrine in der Schalterhalle der Spar- und Darlehnskasse Randerath.

bliden

Ein Blidenstein, ein aus Sandstein bestehendes, 90 kg schweres Wurfgeschoss von 42 cm Durchmesser, das um das Jahr 1200 bei Angriffen mittels Hebelgeschütz auf Burg und Festung Randerath verwendet wurde, kam bei Straßenbauarbeiten im Jahre 1997 ans Tageslicht. Er befindet sich heute auf einem gemauerten Sockel auf dem rückwärtigen Teil des Marktplatzes.

Die markantesten Geschichtsdaten Randeraths sind auf einer Bronzeplatte zwischen Marktplatz und kath. Kirche zu lesen.

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